Dienstag, 16. Juli 2019

Israel - un voyage dans le pays des falafels et des religions...

Israel - eine Reise in das Land der Falafel und der Religion. 

Ich wollte schon lange mal nach Israel. 
Von Tel Aviv habe ich unzählige Male gehört, dass es die Partystadt schlechthin sein soll. Der Vibe sei anders als in Berlin. Die Leute noch schöner. Genauso schön wie der Strand. 
Von Jerusalem habe ich gehört, dass man von der Vielfalt an Religion und Menschen fast erschlagen wird. Und Aufpassen sollte man natürlich, weil es immer wieder zu Konflikten zwischen den Religionsgruppen kommen kann.
Vom Westjordanland habe ich gar nichts gehört. Außer natürlich aus den Nachrichten. Ausschreitungen, Attentate, Tod, Angst und Terror sieht man da.

Ich bilde mir immer gerne meine eigene Meinung. 
Es hat eine Bekanntschaft auf meiner letzten Reise nach USA gebraucht, um wirklich den Flug nach Israel zu buchen. Zu unsicher war ich mir mit der Sprachbarriere, der politischen Situation und den kulturellen Unterschieden. 
Aber letztendlich habe ich es geschafft und habe 10 unvergessliche Tage in Israel verbracht. 

Gebucht habe ich den Flug mit ELAL, der israelischen Airline, um die komplette Israel-Erfahrung zu haben. Und weil ich so den billigsten Direktflug bekommen habe. 
Kurzes Feedback zur dieser Erfahrung: 
Es war schon die erste Hürde erstmal das Abflugsterminal am Münchner Flughafen zu finden. Als ich dann dort war, stand mir eine 2-stündige Sicherheitskontrolle bevor inklusive 45-minütigem Interview über alle meine Motive überhaupt daran zu denken nach Israel zu fliegen. Um meinen Handgepäck Rucksack leichter, der aufgegeben wurde, weil bereits zu viel Handgepäck in der Maschine war, schaffte ich es dann doch noch zum Boarding. Leider bekam ich meinen Rucksack auch erst einen Tag später nach Tel Aviv geliefert, weil er in München stehen gelassen wurde. Das Essen war aber sehr lecker.

Gemacht habe ich die Reise dann doch fast komplett allein. Der Freund aus USA wurde leider krank und ich wollte natürlich reisen, etwas unternehmen. Und das habe ich auch. Umso intensiver. 

Gesehen habe ich tatsächlich fast alles, was auf meiner Liste stand. Tel Aviv, Haifa, Nazareth, die Golan Höhen, Jerusalem, das Tote Meer, Hebron, Mizpe Ramon, die Negev Wüste und jeden Tag einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Meine Route

Gedacht habe ich oft: Warum? Fragen zu der politischen Situation und den Konflikten zwischen Juden und Muslimen bzw. Israel und Palästina beantwortet eine Reise nach Israel und ins Westjordanland nur bedingt. Die Fragen, die klarer werden, werfen neue Fragen auf und am Ende des Tages steht man weiterhin mit einem großen Fragezeichen im Kopf da. 

Gebetet habe ich an der Klagemauer zusammen mit Gläubigen aus der ganzen Welt. Ich bin nicht besonders religiös, wurde römisch-katholisch getauft und war als Kind mit meiner Mutti sonntags in der Kirche. Berührungspunkte mit wirklich sehr gläubigen Familien hatte ich wenig. Das ist in Israel natürlich komplett anders. Die Voraussetzung für die meisten Menschen dort zu leben, ist eine tiefe Verbindung zu ihrem Glauben. Sei es der jüdische, der muslimische oder der christliche Glaube. Besonders intensiv spürt man diese Verbindung selbst als Außenstehender in Jerusalem, dem Ort, wo alles entstanden ist und zusammenkommt. 

Gegessen habe ich Falafel. Natürlich. Und Hummus. Aber vor allem Tahina (also Sesammus, servieren die Israelis als schmackhaften Dip zu allem). Ansonsten gab es gebratenen oder frittierten Blumenkohl. Geräucherte Aubergine in Form von Baba ghanoush. Meine geliebte Shakshuka gab es am letzten Tag zum Frühstück. Die israelischen Essiggurken kann ich besonders empfehlen. Diese sind oft in den Falafelsandwichen mit drin. Auch das Obst, im Juni die Kirschen, sind regional und daher besonders schmackhaft.

Gelacht habe ich viel. Vor allem mit den anderen Reisenden, die ich in Hosteln kennengelernt habe. Über unsere Erfahrungen mit dem Reisen und den Sitten in Israel. Über grimmige Busfahrer, israelische Popmusik und über eskalierende Amerikaner auf "Birthright".

Geweint habe ich direkt zu Beginn, als mein Gepäck nicht kam und ich bei 35°C in der Jeans stand. Freudentränen kamen dann als es am nächsten Morgen da war. Ein Tränchen verdrückt, habe ich auch, als mir bewusst wurde, dass ich alleine reisen werde. Aus Überforderung, aus Unspontanität, aus Respekt vor der Sprachbarriere. Letztendlich war aber genau diese Herausforderung so erlebenswert auf dieser Reise.
Und einmal auf einer Dachterrasse in Jerusalem um 4 Uhr nachts, eine befreiende Tränenflut. Danach habe ich gelernt wie man sich richtig umarmt. Herz zu Herz.

Gestaunt habe ich über die Sprachbarriere. Sehr wenig Israelis sprechen Englisch. Hilfsbereit sind sie aber. Und mit Händen und Füßen kann man sich immer verständigen.
Beeindruckend waren auch die Reaktionen auf meine Deutsche Herkunft. "Germany, that's great!" hört man sehr oft. Viele jüngere Israelis waren auch schon in Deutschland, vor allem in Berlin und lieben die deutsche Hauptstadt und ihre Parties.
Sehr eindrucksvoll sind auch die Gärten des Schreins von Bab in Haifa. Nachts sind diese zusätzlich angestrahlt und prunken so auf dem Hügel über die Stadt.

Geschockt war ich beim Anblick von so vielen Waffen und so blutjungen Soldaten. In Israel sind Jungs und Mädels für mindestens 2 Jahre beim Militär. Sowohl in voller Montur aber auch abends in Badehose und Tshirt haben viele ihr Maschinengewehr mit dabei. Da wird einen erst bewusst wie wenig wir in Deutschland glücklicherweise heute mit Krieg und Gewalt konfrontiert sind.
Schockierend fand ich auch mit welcher Selbstverständlichkeit die Menschen ihren Müll am Strand einfach liegen lassen. Im Meer schwamm ich neben Plastik und verbrachte meine Strandaufenthalte erstmal mit Aufräumen. 

Getrunken habe ich vor allem Wasser, denn das Leitungswasser in Israel ist einwandfrei. Abends gab es auch mal ein Bier - meist israelisch (Goldstar). Paulaner trinken sie auch sehr gerne. Außerdem gab es Arak - einen klaren Anisschnaps (wie Ouzo), der meistens das Preiswerteste auf der Karte war. Die Gazoz (Limonade) im Café Levinsky in Tel Aviv ist empfehlenswert.

Gelächelt habe ich über den schönsten Kommentar meines Trips:
"Lady in Red eating Falafel, I love it". Der Satz, den mir ein älterer Herr in Jerusalem grinsend entgegenrief. Müde belächelt, habe ich manch weniger charmanten Spruch der jüngeren Generation.
Aber insgesamt sind die Israelis deutlich offener als die Deutschen, obwohl sie im Durchschnitt deutlich schlechteres Englisch sprechen. Ich, die sich stets über die Verschlossenheit der Deutschen beschwert, war den meisten Gesprächen positiv gesinnt und habe den Austausch genossen. Vor allem in Tel Aviv lernt man viele kreative Köpfe kennen.
Geliebt habe ich vor allem die folgenden Momente:

  • Sonnenuntergang in Odem, in den Golan Höhen. Wir saßen hier mitten in den Wolken und konnten besser als im Kino das Naturspektakel in verschiedenesten Rottönen verfolgen. 
  • Allein wandern um 5 Uhr morgens im Krater von Mizpe Ramon, Negev Wüste
  • Das Sabbath Dinner im Hause meines Bekannten in Haifa. Mitten drin in der Familie, Berge an Essen, viel positive Energie und mitten drin eine strahlende Vicky, die ihre ultimative Israel-Erfahrung lebt.
  • Das Festival of Lights in Jerusalem, das die ganze Stadt erhellt und noch schöner macht. 
Gelernt habe ich Basic Hebräisch. Lesen und Schreiben kann ich es natürlich nicht, aber zumindest: "Hallo, wie geht's?" bekomme ich seit Israel auch hin. 
Abgesehen davon, aber ich auch festgestellt, wie vielseitig die Erfahrungen in Israel sind. Allein in einem anderen Land zu reisen und irgendwie durchzukommen, gibt einem das Gefühl von Unbesiegbarkeit. Am nächsten Tag ist man dann in Hebron in einer Tour unterwegs und fühlt sich auf einmal gar nicht mehr unbeschwert. Erdrückend ist die Lebenssituation der Menschen dort. So viel Hass und Unverständnis für seine eigenen Nachbarn habe ich noch nie erlebt. 
Beim Nachvollziehen hilft nur die Geschichte ein bisschen, von der man vor Ort natürlich viel mitbekommt. Jesus, Petrus, Abraham, Isaac, etc. haben in Israel das gelobte Land erfahren und geprägt und damit natürlich den religiösen und geschichtlichen Wert des Orts geprägt und den Grundstein für die drei Weltreligionen gesetzt. 
Gebadet habe ich im Mittelmeer (Tel Aviv & Haifa) und im Toten Meer. Pro-Tipp fürs Tote Meer ist definitv sich nicht davor zu rasieren. Außerdem sollte man sich eine Amerikanerin mit GoPro suchen, die eine Zeitschrift für gestellte Fotos dabei hat, die man dann auf Instagram posten kann. Nur so ein Tipp. 
Gefeiert habe ich in Tel Aviv am liebsten im KULI ALMA. In diesem Club mit mehreren Areas gefiel mir die rote 80s Sauna am besten, wo ich den Großteil meines Abends laut singend und Hüften schwingend verbrachte. 
Auch zu empfehlen ist das Sputnik für seine relaxte, begrünte Atmosphäre, seine entspannte Elektromusik und seine kreativen Dekorationsideen. 
In Jerusalem kann ich sowohl tagsüber als auch abends den Markt Mahane Yehuda empfehlen. Wo man bei Tageslicht noch Obst und Gemüse einkaufen kann, tanzen abends die jungen Leute auf den Tischen zu lauter Musik und ganz viel Arak. Auf den geschlossenen Marktbuden kann man Streetart bewundern. 
Gelaufen bin ich sehr viel. Vor allem bei Free Walking Touren von Sandeman's Tours in Tel Aviv und Jerusalem. Natürlich auch beim Wandern in den Golan Höhen und in der Wüste. 

Geschwitzt habe ich eigentlich die ganze Zeit. Im Juni hat es meist so 32-35 Grad, sodass man sich am besten im Wasser aufhält. In den Golan Höhen waren die Temperaturen aufgrund der höheren Lage ein bisschen erträglicher bei 25-28 Grad. In der Wüste waren sie ab 7 Uhr morgens zunehmend unerträglich, sodass man wirklich um 5 Uhr zum Sonnenaufgang mit dem Wandern starten sollte.

Geschlafen habe ich meist in Hostelbetten. Hotels und AirBnBs sind in Israel wirklich sehr teuer, sodass Hostel die günstigste Alternative sind. Es gibt sehr schöne, saubere Hostel in jeder Stadt und auch in kleineren Orten wie Odem oder Mizpe Ramon habe ich tolle Optionen gefunden. Das Gute an den Hosteln ist immer, dass man gleichgesinnte Reisende findet, mit denen man Zeit verbringen und sich austauschen kann. 
Geschlendert  bin ich durch das Florentin Viertel in Tel Aviv vorbei an Cafés, Bars, Boutiquen und viel Streetart. In Tel Aviv kann man wirklich den Vibe einsaugen und dem Tempo der Stadt folgen. Meist auf ihren Elektrorollern. 
Im Nesher Park in der Nähe von Haifa kann man entspannt über die Hängebrücken spazieren und die grüne Natur bewundern. 
Gefahren bin ich mit dem Bus oder Zug. Hitchhiking ist vor allem im Norden von Israel sehr verbreitet. Dieses Risiko wollte ich aber dann doch nicht eingehen. Die Busse fahren nicht oft, aber dafür sind sie meist pünktlich. Google Maps zeigt einem hier den aktuellen Fahrplan und man hat meist sogar WLAN an Board der öffentlichen Verkehrsmittel. 
Achtung! Ab Freitagnachmittag und am Samstag (dem jüdischen Sonntag) fährt fast nichts. Also am besten auf diesen Tag die Reisepause legen. 

Gegrinst habe ich für so viele Fotos. Ein echtes "Es ist so schön hier!"-Grinsen.

Geplant ist, dass ich auf  jeden Fall nochmal nach Israel reisen werde. Dann möchte ich mir mehr Zeit für die einzelnen Orte nehmen und noch tiefer in die Kultur eintauchen. Der erste Eindruck war bereits sehr gut und es hat definitiv gefunkt zwischen diesem Land und mir. Ich hoffe das beruht auf Gegenseitigkeit und ich darf wiederkommen, um weitere romantische Sonnenuntergänge zu genießen.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Vicky, No Cristina, BARCELONA

Ma tournée du film dans la ville de Gaudí...

Ich war noch nie in Barcelona. Und das, obwohl XING (mein Arbeitgeber) dort sogar ein Büro hat. 
Lange habe ich mir vorgenommen einmal von dort zu arbeiten. Einmal die katalanischen Kollegen zu besuchen. Ende März habe ich den Plan in die Tat umgesetzt. 
Vicky ganz allein in Barcelona. 

Die Vorbereitung begann natürlich mit einem meiner Lieblingsfilme: Vicky, Cristina, Barcelona. Dieses Woodly-Allen-Meisterwerk versüßte mir die Vorfreude auf die Stadts Gaudís. Cristina wurde kurzerhand aus dem Drehbuch gestrichen und los gings in Richtung Süden. 

 Hier sind meine filmreifsten Orte der Stadt: 
  • Eixample: An fast jeder Ecke dieses wunderbaren Viertels entdeckt man ein Gebäude, das man fotographieren möchte oder wo man am liebsten gleich einziehen würde. Beeindruckend ist der Blumenladen "Navarro", der im März bereits ein Blütenmeer präsentierte und das bis spätabends. 
  • Bairro Gotíc: Das wohl am meisten gefilmte Stadtviertel von Barcelona hat natürlich wahnsinnig viel Charme. Seine Mischung aus mittelalterlichen Gässchen und Streetart sprüht nur so vor Lebensfreude. 
  • Gràcia: Das neue In-Viertel der Stadt präsentiert sich mit vielen Hipster-Bars und Cafés. Hier kann man in der Calle Verdi einen Film im Verdi Kino sehen oder einfach von einem Laden zum nächsten Bummeln. Hier trifft man auch noch auf Einheimische, die sich durch die Gassen tummeln. 
  • Placa de España & Montjuich: Absolut beeindruckend ist das Bauwerk, das die Placa de España überblickt. Hier treibt es natürlich nicht wenige Touristen hin, aber der Ort ist trotzdem sehenswert. Die Brunnen-Lightshow habe ich nicht miterlebt, aber sie ist bestimmt auch gut besucht. 
  • Los Bunkers del Camel: Den besten Ausblick über die Stadt und das Meer hat man von Los Bunkers. Auf diesen ehemaligen Verteidigungsplattformen kann man heute die Sonne und einen Wein genießen und sich vom Aufstieg erholen. Man kann auch mit dem Bus nach el Camel fahren. Dieser Stadtteil ist wie ein eigenes, kleines Bergdorf und der Aufgang zu den Bunkern noch ziemlich gut verborgen. 
  • Vinitus: Direkt am ersten Abend meines Trip entdeckte ich das Restaurant in Eixample unweit vom Casa Batlló. Dieses Restaurant entwickelte sich dank seiner großartigen Tapas- Auswahl, seinem guten Wein und seinen charmanten Kellnern zu meinem Stammlokal des Aufenthalts. Wirklich filmreif ist teilweise auch das Publikum, das sich in Stilettos und Abendgarderobe zum Abendessen trifft. 

Außerdem kulinarisch empfehlenswert: 9Nine, Billy Brunch, La Fabrica
William Burton darf natürlich nicht fehlen!
! Geheimtipp ! : Im "La Burnessa" findet immer donnerstags ein Salsa und Bachata Kurs statt, bei dem wirklich jeder mitmachen kann und Spaß hat. Sogar so einen Standardtanz-Muffel wie mich hat die super motivierte Lehrerin zum Hüftenschwingen bewogen. 
 

Samstag, 2. März 2019

Vienne - une experience touristique...

Ich war bereits im Dezember 2017 in Wien, wie man auch auf dem Blog nachlesen kann.

Diesmal war in der Österreichischen Hauptstadt eine Reunion mit meinen liebsten Studiumsfreunden geplant. Natürlich stand dieses Wiedersehen im Mittelpunkt und war mein absolutes Highlight. 

Da es für manche von uns das erste Mal in der Stadt war, musste natürlich das Touri-Programm abgearbeitet werden. Ich dachte mir, ich fasse hier mal zusammen welche Touri-Orte sich meiner Meinung nach (auch für den Preis) lohnen und welche man sich lieber zweimal überlegen sollte: 
  • Die Wiener Staatoper: Hier kann man mehrmals täglich einer Führung durch die Räumlichkeiten machen und sogar hinter die Kulissen schauen. Man lernt viel über die Arbeit, die hinter einer Inszenierung steckt, den Opernball und das Gebäude an sich. Hier hat man als Student einen preislichen Vorteil, der wirklich ins Gewicht fällt.                                                   Preis-Leistung: TOP
  • Die Österreichische Nationalbibliothek - Prunksaal: Man fühlt sich versetzt in das Märchen "Die Schöne und das Biest", sobald man den Prunksaal betritt. Die Deckengemälde sind beeindruckend und die deckenhohen Regale voll mit vergoldeten Buchrücken lassen das nostalgische Herz höher schlagen. Auf Tafeln lernt man ein paar allgemeine Infos zum Buchdruck in der jeweiligen Epochen.                                               Preis-Leistung: OK
  • Schloss Schönbrunn: Sissi und ihr Kaiser Franzl sind natürlich für jeden Wien Besucher ein Highlight. Das erste Mal, als wir mit meiner Familie in Wien waren, wollte klein Vicky alles machen, rund um die Kaiserin und ihr Leben am Wiener Hof. Die Führung durch Schloss Schönbrunn machte ich bereits bei meiner Reise 2017 nach Wien. Ich fand sie gut, aber auch nicht besonders. Der Preis ist wie für alle Attraktionen dieser Art sehr hoch. Das Kombi-Sissi-Ticket ist zu empfehlen, wenn man sowohl Schönbrunn, als auch die Hofburg machen möchte.                                                                                                   Preis-Leistung: OK
  • Wiener Hofburg: Die Tour der Wiener Hofburg setzt sich aus dem Sissi-Museum, den Kaiser-Apartments und der Silberkammer zusammen. Wir waren leider schon ein bisschen spät dran, sodass wir die Silberkammer nicht mehr besuchen konnten. Für das Sissi-Museum und die Apartments bekommt man einen Audio-Guide. Ich bin kein Fan von diesen, aber er war interessant gestaltet. Man muss sich darauf einstellen, dass man sich mit vielen anderen Besuchern durch die Räume quetschen muss. In den Apartments wurden Renovierungen durchgeführt, sodass wir leider nicht alle Räume vollständig sehen konnten.                                                            Preis-Leistung: OK
  • Café Demel: Die Kaffeehäuser gehören natürlich auch zu den Wiener Touristen-Magneten. Bei keinem meiner Besuche habe ich bisher die Muse empfunden mich vor dem Café Central in die Schlange zu stellen. Auch das Café Demel ist eines dieser Cafés, wo man ein bisschen länger auf seinen Tee für 6 € wartet und den Apfelstrudel für 7 € genießt. Aber dafür in royalem Ambiente.                                                                         Preis-Leistung: OK- BAD
  • Café Sperl: Mein absolutes Lieblings-Kaffeehaus, weil es sich ein bisschen weg vom Zentrum im Neubau-Viertel vor den Touris versteckt. Hier trifft man noch auf die richtigen Wiener, die sich hier zum Sonntagstratsch treffen. Das Dekor lässt einen eine kleine Zeitreise in ein Wien der 20er Jahre machen und die Kuchen sind sehr lecker. Daher leider auch schnell ausverkauft, also am Wochenende lieber früher Kaffeetrinken gehen.                 Preis-Leistung: OK
  • Wiener Riesenrad: Das Riesenrad im Prater wollten wir eigentlich alle noch machen, bevor wir Wien verließen. Als wir die Preise von 12 € für eine Fahrt sahen, entschieden wir uns jedoch um. Sogar auf dem Münchner Oktoberfest ist das Riesenrad günstiger als hier und daher sollte man sich das Geld lieber für eine Sachertorte oder die nächste Maß auf der Wiesn sparen.              Preis-Leistung: BAD
  • Die Spanische Reitschule: Ich muss vielleicht dazusagen, dass mich Pferde nicht begeistern. Aber auch unabhängig davon, hätte ich mir vom Morgentraining mehr erwartet. Für einen stattlichen Preis von 15 € (10,50 € für Studenten) kann man beim morgendlichen Training zusehen und mit Glück auch ein paar beeindruckende Sprünge bzw. Kunststücke sehen. Man lernt ein bisschen über die Dressur, die in der Reitschule gelehrt wird und die Lipizzaner. Insgesamt ist der Preis aber zu teuer, für das was geboten wird.                                                Preis-Leistung: BAD
Besonders schön sind auf jeden Fall die Straßen und Hausfassaden in Wien, die es gratis dazu gibt. 

Freitag, 9. November 2018

Milano - la ville de la mode et la bouffe...

Mailand - Stadt der Mode und des Essens. 

Gestern Abend bin ich wieder aus Mailand gelandet. Ich war dort für 4 Tage mit meinen zwei besten Freundinnen. 
Das Erste woran ich dachte, als ich gestern Abend müde und glücklich in meinem Bett lag, war einen Blogpost über diese Zeit zu schreiben. Endlich einmal wieder schreiben. 
Die Reisen habe ich schon gemacht, auch die letzten Monate. Ich war in Paris, in Berlin, in Südfrankreich, aber die Zeit gefunden, ausführlich darüber zu berichten, habe ich leider nicht. 
Diese Woche habe ich Urlaub. Und ich bleibe davon 2 Tage tatsächlich mal in München. Eine richtige Staycation. Ich weiß nicht wann ich das zum letzten Mal gemacht habe. 
Und nun sitze ich hier auf meiner Ein-Personen-Couch und schreibe. Das fühlt sich gut an. 

Am Donnerstagabend starteten wir unseren Kurztrip. Nach einem kurzweiligen Flug und einer genauso kurzweiligen Busfahrt ins Stadtzentrum, kamen wir spätabends in unserem Hostel an. Das "Babila Hostel" liegt circa 7 Gehminuten vom Mailänder Dom entfernt und ist wirklich empfehlenswert. Super sauber, freundliches Personal, große Zimmer. Bis auf mein quietschendes Bett, war alles perfekt.
Wenn man so lange befreundet ist wie wir, sich aber so selten sieht, hat man natürlich viel zu erzählen. Also verbrachten wir den Abend quatschend und lachend im Zimmer, bis sich das Nebenzimmer bemerkbar machte und wir das Licht ausknipsten. 

Freitag ließen wir entspannt angehen. Nach dem (für italienische Verhältnisse) reichhaltigem Frühstück brachen wir in Richtung Dom auf. Zusammen mit unzähligen anderen Touristen schossen wir auf der Piaza de Duomo das obligatorische Erinnerungsfoto.
Danach folgte der ebenfalls obligatorische Besuch der Galerien Vittorio Emmanuele II, die sehr schön, aber kleiner als erwartet waren.  
Da das Wetter zwar viel besser als vorhergesagt, aber trotzdem bewölkt mit einzelnen Schauern war, entwickelte sich der Freitag zu unserem Shoppingtag. In Mailand gibt es kein Geschäft, das es nicht gibt. Die Stadt ist nicht umsonst Italiens Mode-Hauptstadt
Unser Tourguide Sophi führte uns anschließend ganz zuverlässig in das Künstlerviertel Brera, das eines der schönsten der Stadt ist. Hier merkt man umso mehr, dass man in Italien ist. Kleine, pittoreske Gassen reihen sich an altertümliche Prunkbauten.
Im Obicà wurden die vom Shopping hungrigen Mägen mit Burrata aus der Mozzarella Bar gestärkt und der erste Vino bzw. Spritz des Trips gezapft. Für unser selbstgetauftes Team Genuss gab es auf diesem Trip mehrere kulinarische Highlights, aber das Obicà war definitiv eines davon. Hier kann man aus einer Vielzahl an Burrata und Mozzarella Bufala Sorten wählen und dazu frisches Brot oder Focaccia genießen.

Gegen Nachmittag gönnten wir uns im Palazzo di Brera noch ein bisschen Kultur. Ich fand besonders die anschaulichen Figuren der männlichen Skulpturen interessant, aber eigentlich ist das Museum für seine Gemäldesammlung berühmt. Vor allem das Café ist sehr schön in diesem Museum und die Bibliothek ebenfalls einen Blick wert. Man kann sogar versuchen sich durch das Café ins Museum zu mogeln, was wir natürlich nicht getan haben.
Nach einer kurzen Entspannungspause im Hostel lechzten wir nach Pasta. Kein besserer Ort als 400m vom Hostel entfernt: Das Miscusi. Die Karte besteht praktisch nur als Pasta Varianten und man kann sich dazu seine präferierte Sauce aussuchen. Die Pasta ist hausgemacht und wahrscheinlich die besten Nudeln, die ich je gegessen habe. Dazu gab es natürlich Vino.
Also wir zurück ins Hostel kamen, war der Karaokeabend gerade dabei kläglich zu verenden, was wir als Musikliebhaber natürlich nicht zulassen konnten. Also gaben wir zum besten, was uns am besten liegt:  "Crazy" von Gnarls Barkley. Und vielleicht die ein oder andere Zugabe, auch für unsere französischen, deutschen und alle anderen Fans.

Samstag begrüßte uns mit Regen, weshalb wir entschieden mit der Tram Richtung "Navigli" zu fahren und die "Armani Silos" zu besichtigen. Neben der umwerfenden Armani Mode aus den letzten Jahrzehnten, kann man hier aktuell eine Fotoausstellung von Sarah Moon bewundern. Auch die in gold gehaltene Toilette und die schnieken Museumsmitarbeiter in Armani Anzügen waren durchaus sehenswert. Das Museum ist außerdem nicht so berühmt wie z.B. das Museo del Novecento und daher muss man sich hier nicht mit Touristenmassen um den Platz streiten.
Zum Mittagessen gingen wir in die "Via Tortona", einer schönen Gasse mit niedlichen Cafés und Boutiquen. Im "Belledonne Bistrot" erlebten wir ein weiteres kulinarisches Highlight unseres Trips mit Gambas-Pasta, Gnocchi in Hasenragout und Kürbisrisotto. Dem Wunsch unseres Kellners bald wiederzukommen, werden wir nur zu gerne nachkommen.

Den Abend verbrachten bei Aperitivo ebenfalls in Navigli. Im Mag Café konnten wir an der Bar sitzend den Barkeepern beim Mixen zuschauen und noch den ein oder anderen Handgriff lernen. Die Snackteller mit v.a. Wurst, Schinken und ein bisschen Käse werden dank hervorragendem Service rasend schnell nachserviert. Am Wochenende sollte man nicht zu spät nach Navigli kommen, denn die Bars am Ufers des Kanals im "kleinen Venedig" Mailands füllen sich sehr schnell mit den Touristenmassen.

Sonntag brachen wir in den Morgenstunden Richtung Como am Comersee auf. Mit dem Zug braucht man eine gute halbe Stunde bis dorthin und zahlt zwischen 5-15€ pro Fahrt, je nachdem welchen Zug man erwischt.
Como selbst ist ein ganz nettes Örtchen. Den schönsten Blick auf den See hat man aber von Bellagio, weswegen wir entschieden dorthin eine Bootstour zu machen.
Für 10 € schippert man circa 2 Stunden auf dem See und kann den Blick auf die Prachtbauten, die Villa von George Clooney (nicht sicher, ob sie es tatsächlich war) und Alpenpanorama genießen. Bellagio ist ein sehr süßes, kleines Dörfchen, ein bisschen am Hang gelegen, in dem man gut Spazieren gehen kann. Nach der Bootsfahrt waren wir hungrig und suchten nicht lange nach einem Restaurant. Hier reiht sich natürlich eine Touristenfalle an die nächste, aber wir konnten uns über unsere Pizzen nicht beschweren. Nachdem wir noch die Seepromenade entlangspaziert waren, fuhren wir mit dem Bus zurück. Für empfindliche Mägen ist die Fahrt durch die Serpentienen nichts, aber da ich so geschafft war vom Tag, gönnte ich mir ein kleines Schläfchen auf der 1-stündigen Fahrt. Von Como ging es dann wieder mit dem Zug zurück nach Mailand, wo wir fix und fertig in unsere Hostelbetten fielen.

Montag waren wir nur noch zu zweit unterwegs, weil Lena bereits einen früheren Flug zurückgenommen hatte. Der  Start der neuen Arbeitswoche war aber in der ganzen Stadt extrem spürbar. Am Platz vor dem Dom, auf dem sich an den Tagen zuvor noch massenweise Menschen gedrängt hatten, war tote Hose. Wir konnten ungestört Richtung Castello Sforzesco laufen. Die riesige Festungsanlage überraschte uns in ihrer Weitläufigkeit und ihrer mittelalterlichen Architektur. Im Burggraben tummelten sich die Katzen und im Park hinter der Festung die Hundebesitzer. Insgesamt ein sehr schönes Ziel für einen Spaziergang mit großen Plus: In der Festung gibt es kostenlose, öffentliche Toiletten.
Nachdem wir uns nach Chinatown verirrt hatten (nicht sehenswert), steuerten wir nochmal Brera an für unser letztes Mahl in Italien. Mit Gnocchi in Tomatensauce und Bufala- Geschmack im Mund und im Herzen ging es zurück ins Hostel und wenig später auf den Weg zum Flughafen.

Dieser Trip war für uns alle drei eine willkommene Auszeit vom Arbeitsalltag und ein Fest unserer Freundschaft. Wie in der achten Klasse gackerten, sangen und tanzten wir durch die Straßen Mailands und machten so nicht nur die Einheimischen auf uns aufmerksam. Ich war überrascht wieviel Italien-Flair man so nah an zu Hause haben kann und wie sehr sich gutes Essen und guter Wein auf meinen Gemütszustand auswirken (sehr überraschend, ich weiß ;)).

Nach so einem Urlaub bin ich immer von unglaublich viel positiver Energie und Elan erfüllt.
Ich bin dankbar für meine Mädels. Für die Zeit, die wir schon zusammen hatten und die Zeit die noch kommt. Gewiss ist, dass wir uns nicht verlieren werden. Dafür sind wir zu sehr wie Schwestern, wie Familie. Dafür kenne ich jede Gefühlsregung, jede Unsicherheit, jedes Augenrollen, jede Träne, jedes Grinsen, jedes Lied und jede Erinnerung zu gut. Wir teilen nicht unser ganzes Leben, aber wir sind Teil unserer Leben. Wir haben Gemeinsamkeiten, die man sonst mit niemanden hat. Diesen Platz kann kein anderer einnehmen. Da wird immer ein Platz auf der Parkbank sein, der nur für uns reserviert ist.
Ich bin gespannt in welche Stadt es unser Team Genuss das nächste Mal führt.
Ich weiß, es wird fantastisch.